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Was im Sport zu einer Goldmedaille reicht, wäre im Tierreich oft nicht einmal Mittelfeld. Eine kurze Tour durch tierische Rekorde.

Sprint: Wildschwein schlägt Usain Bolt

Wenn der Gepard durch die Savanne rast, beschleunigt er in kürzester Zeit auf über 100 km/h. Damit ist die afrikanische Raubkatze klar der schnellste Sprinter. Der jamaikanische Weltrekord-Halter Usain Bolt kommt bestenfalls für wenige Sekunden auf gut 44 km/h. Selbst unser Rothirsch (67 km/h), der Feldhase (65 km/h) und das Wildschwein (55 km/h) ziehen mühelos an Bolt vorbei. Richtig zur Sache geht es in der Luft: Der Wanderfalke stürzt sich schon mal mit über 300 km/h auf seine Beute.

Schwimmen: mit 110 km/h durchs Wasser

Der Brasilianer César Cielo schaffte bei seinem Weltrekord über 100 Meter Freistil ein Tempo von fast 8 km/h. Der Segelfisch ist mit zweieinhalb Metern gar nicht viel grösser, erreicht aber Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h. Selbst der bei uns einst weit verbreitete Fischotter ist mit bis zu 14 km/h schneller als jeder Mensch.

Weitsprung: von wegen Katzensprung

Der Schneeleopard streift durch die Hochgebirge Zentralasiens vom Himalaya bis zum Altai und steht dort schon mal vor einer Gletscherspalte oder einer Schlucht. Fürchten muss er sich nicht: Mit einem Satz überwindet er bis zu 16 Meter Distanz. Der beste Mensch schafft 8.95 Meter – und dieser Rekord von Mike Powell ist auch schon 25 Jahre alt.

Hochsprung: verwirrend hohe Sätze

Impalas sind in den Savannen Südostafrikas zu Hause. Auf der Flucht vor Feinden wie Löwen und Geparden sind die Antilopen nicht nur sehr schnell, sie springen auch bis zu drei Meter hoch – oft in ganz verschiedene Richtungen, um den Jäger zu verwirren. Verwirrt wäre auch jeder menschliche Spitzen-Hochspringer. Ihr bester – Javier Sotomayor – schaffte gerade mal 2.45 Meter.

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Gewichtheben: affenstarke Leistung

Auch beim Gewichtheben kommt Mann trotz härtestem Training nicht gegen die Tierwelt an: Aleksei Lovchev wuchtete 264 kg in die Höhe – Weltrekord! Der Gorilla – ein ebenso friedlicher wie geselliger Vegetarier – stemmt stolze 900 kg.

Synchronschwimmen: ein Auftritt für Millionen

Ob beim Olympischen Synchronschwimmen ebenfalls Vertreter des Tierreichs gewinnen würden, ist unklar. Bislang dürfen nur Frauen und keine gemischte Gruppe antreten. Sicher ist: Schwarmfische können ihre Bewegungen nicht nur paarweise elegant synchronisieren, sondern in Gruppen von vielen Tausend. Bei den grössten Sardinen-Schwärmen schwimmen mehrere Millionen Tiere mit.

Boxen: tödliche Schläge

Selbst beim Boxen geht’s im Tierreich heftiger zu und her als bei den Menschen: Die Boxerkrabbe im indischen und pazifischen Ozean trägt als Boxhandschuh je eine stechende Anemone auf ihren Scheren. Ein Schlag mit dieser Waffe ist für manche Tiere tödlich.

Ausgerechnet der Mensch hat allerdings gezeigt, dass «schneller, höher, stärker» nicht immer die beste Idee ist. Das Motto steht im Gegenteil am Anfang vieler (Umwelt-)Probleme. Für den WWF ist darum klar: Die Menschheit sollte sich nicht nur am Gepard oder der Antilope orientierten, sondern auch am Faultier. Ganz nach dem Motto: Weniger Konsum und Ressourcenverbrauch, mehr Entspannung. Das südamerikanische Faultier legt pro Minute fünf Meter zurück, wenn es sich beeilt. Zwanzig Stunden pro Tag schläft es. Damit ist das Faultier Champion im Müssiggang. Das ist noch keine olympische Disziplin, aber auch ein schöner Rekord.

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