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Das Smartphone ist nicht nur im Alltag  ein Dauerthema, sondern auch für die meisten Sportler zum unverzichtbaren Begleiter geworden – und kann im Notfall dabei helfen, Leben zu retten. Wir zeigen die besten Apps und wie Sie Notfalldaten hinterlegen und bei Unfällen Hilfe über Satelliten-Notruf holen können. 

Laufen mit dem Smartphone kann aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll sein. Wer keine GPS-Uhr hat, kann damit die zurückgelegte Strecke ausmessen oder sich mit Musik versorgen. Doch vor allem im Notfall kann ein funktionierendes Mobiltelefon Gold wert sein.

Denn auch wer vorsichtig ist, kann sich beim Sport verletzen. Ein Smartphone ist dann praktisch, um die Familie zu informieren, sich abholen zu lassen oder die Rettung zu alarmieren. Grundsätzlich gilt: Bei längeren Touren, vor allem etwas abgelegenen, sollten Bezugspersonen Bescheid wissen. Halten Sie Kontakt und melden Sie sich zurück.

Live-Tracking auf dem Handy

Live-Tracking, also die Übermittlung des eigenen Standorts in Echtzeit, klappt mit vielen Apps mittlerweile ohne Zusatzkosten. Sie können die Standortübermittlung zum Beispiel bei Google Maps einschalten oder sie in WhatsApp aktivieren. So wissen ausgewählte Kontakte für einen bestimmten Zeitraum immer, wo Sie sind.

Wer das Training mit Strava aufzeichnet, kann über eine eingebaute Funktion ebenfalls ein Live-Tracking aktivieren. Das klappt auch mit der kostenlosen Mitgliedschaft. In den Einstellungen finden Sie dazu den Punkt Beacon. Schalten Sie die Funktion ein und wählen Sie bis zu drei Kontakte aus, die dann ihren Live-Standort sehen können. Wichtig: Das Tracking über die genannten Apps erfordert eine Netzverbindung. Wenn Sie in zu abgelegenen Gegenden unterwegs sind, wird der Standort auf der Karte nicht mehr angezeigt.

Abkürzungen für schnelle Hilfe

Gibt es Netz und hat das Handy noch Akku, ist Hilfe holen im Notfall ein Kinderspiel. Wobei Sie nicht vergessen sollten, dass es sich dabei um eine Stresssituation handelt und dann oft die einfachsten Dinge nicht mehr klappen. Über die bekannten Nummern 117 (Polizei), 118 (Feuerwehr), 144 (Ambulanz), 1414 (Rega) oder auch 112 (Europäische Notfallnummer) erreichen Sie auch ohne Guthaben auf dem Handy die zuständigen Rettungsleitstellen.

Nützlich können Abkürzungen auf dem Handy sein, um den Notruf zu wählen. Android-Nutzer drücken dazu fünf Mal die Ein-Aus-Taste. Damit das klappt, muss diese Funktion aber erst in den Einstellungen unter «Sicherheit und Notfälle» eingerichtet werden. Sie steht ab Android 12 bereit.

Auf dem iPhone funktioniert ebenfalls das fünfmalige Drücken der Einschalttaste. Alternativ halten Sie Seitentaste und eine Lautstärketaste gleichzeitig für ein paar Sekunden gedrückt. Dann sehen Sie auf dem Display die Notruf-Funktion. Auch durch einfaches Wischen über den Smartphone-Bildschirm von unten nach oben sollten Sie die Notruf-Taste erreichen.

Hilfe ohne Netz

Anders sieht es aus, wenn es kein Mobilfunknetz mehr gibt. In der Gruppe kann man prüfen, ob jemand noch Empfang hat. Und grundsätzlich ist es auch möglich, einen Teil des Weges zurückzugehen, aber je nach Situation kann das wertvolle Zeit kosten.

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Apple hat die Funktion Notruf SOS via Satellit eingeführt. Der Clou dabei ist, dass Sie auch Hilfe rufen können, wenn es kein normales Netz gibt. Die Daten werden dann per Satellit übertragen. Der Haken dabei ist, dass Sie dafür mindestens ein iPhone 14 brauchen und Apple den Dienst in der Schweiz noch nicht anbietet. Abgedeckt werden bisher USA, Kanada, Frankreich, Deutschland, Irland, Grossbritannien, Österreich, Belgien, Italien, Luxemburg, Niederlande und Portugal.

Am besten machen Sie sich vorab mit der Funktion vertraut, es gibt unter «Einstellungen/Notruf SOS» eine Demo. Dazu müssen Sie erst kurze Notfallfragen zu Situation und Standort beantworten, die dann an die Rettung übermittelt werden. Damit das klappt, müssen Sie das iPhone korrekt ausrichten, um eine Verbindung herzustellen und die Notfallnachricht zu schicken. Dabei schicken Sie unter anderem die Daten aus dem Notfallpass mit, den Sie vorab auf dem Handy einrichten sollten.

Für Android-Nutzer gibt es den Sat-Notruf noch nicht, Google hat aber angekündigt, diese Funktion ebenfalls bereitzustellen und auch der Chip-Hersteller Qualcomm hat für die zweite Jahreshälfte 2023 Lösungen versprochen. In der Zwischenzeit sind für die Satellitenkommunikation in der Schweiz Spezialgeräte wie Garmin InReach Mini 2 nötig.

Notfalldaten eintragen

Was Sie jetzt schon tun können? Es gibt mehrere Gründe, warum Sie auf dem Handy Notfalldaten hinterlegen sollten. So können gespeicherte Kontakte automatisch benachrichtigt werden, wenn Sie eine Notfallnummer wählen. Android-Nutzer erledigen das in den Einstellungen im Bereich «Sicherheit und Notfall». Auf dem iPhone steuern Sie «Notfall SOS» in den Einstellungen an, um Notfallkontakte zu hinterlegen. Gesundheitsinfos speichert die App Health als Notfallpass. Im Notfall können die hinterlegten Daten über die Smartphones angezeigt werden, ohne dass die Geräte entsperrt werden müssen.

 

Wenns brenzlig wird:
3 wichtige Notfall-Apps

Speziell für Smartphone-Nutzer gibt es Notfall-Apps von Drittanbietern, mit denen Sie sich zusätzlich rüsten können:

Rega
Die kostenlose Notfall-App hat sich tausendfach bei Rettungseinsätzen bewährt und steht für Android und iOS bereit. Mit einem Fingertipp alarmieren Sie die Bergrettung und übermitteln den aktuellen Standort. Ausserdem können Sie über diese App auch Ihren Live-Standort mit Freunden und Familie teilen oder auch die Rettung für andere auslösen.

EchoSOS
Kostenlos und für Android und iOS erhältlich, will diese App weltweit Hilfe in Notfällen bieten. Dazu erkennt die App den Standort und bietet passende Notrufnummern an, gleichzeitig werden die GPS-Koordinaten an die Leitstellen übermittelt.

Erste Hilfe des SRK
Im Notfall professionelle Hilfe anfordern ist wichtig, aber bis diese eintrifft, ist man selbst gefordert. Die App bündelt Informationen über lebensrettende Sofortmassnahmen.

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